Naturfotografie Axel Horn
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Seeadler jagt Kranich

Seeadler
Seeadler jagt Kranich
Kranich

Ich hatte mehrfach das große Glück, den sehr beeindruckenden König der Lüfte, den Seeadler (Haliaeetus albicilla) zu beobachten. Dass der Seeadler wirklich der König der Lüfte ist, zeigt sich nicht nur anhand seiner Größe. Viele andere Vögel haben einen gewaltigen Respekt vor dem seltenen Greifvogel. Dies ist daran zu beobachten, dass viele Vögel sofort versuchen zu fliehen, sobald der Seeadler in ihre Nähe kommt. Wenn die Tierwelt plötzlich unruhig wird, sollte man den Himmel genau beobachten, denn dies ist meist ein gutes Zeichen das der König der Lüfte nicht weit ist. Seeadler sind zu Tagesbeginn besonders aktiv. Sein überaus großes Revier hat der Seeadler wie der Name schon beschreibt in der Küstenregion oder an Fisch- und Wasservogelreichen großen Seen. Seinen riesigen Horst baut er aus kräftigen Ästen in großen alten Bäumen. Der recht träge wirkende Riese hält sich gerne stundenlang regungslos an seiner Sitzwarte auf und beobachtet die Umgebung. Plötzlich startet er ohne eine Ankündigung und fliegt gezielt auf eine mögliche Beute zu. Dabei sind die langsamen Flügelschläge und die sehr hohe Fluggeschwindigkeit auffällig.


Zum Tagesende wurde der rastende Kranichtrupp plötzlich unruhig und alle Kraniche schauten gespannt in den Himmel. Ich nahm sofort an, dass Gefahr, vielleicht durch einen Seeadler drohen könnte. Tatsächlich ein junger Seeadler kreiste in mittlerer Höhe über dem Kranichtrupp. Der Seeadler kam näher und die Kraniche waren sichtlich immer mehr aufgeregt. Es breitete sich Panik unter allen Kranichen aus. Alle liefen mit gestrecktem Hals wie von Sinnen umher, stiegen aber nicht auf. Der junge Seeadler kam langsam immer näher und überflog den Kranichtrupp mehrfach. Immer wieder verloren einzelne Kraniche für einen Moment den Anschluss zum Trupp, der zum Teil einen Halbkreis bildete.

Seeadler jagt Kranich Seeadler jagt Kranich

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Als ein junger Kranich aufstieg, begann für den Seeadler die eigentliche Jagd. Schnell wechselte er die Flugrichtung und folgte mit kräftigen Flügelschlägen dem fliehenden Kranich. Der Seeadler kam dem jungen Kranich langsam näher. Ich konnte es nicht fassen, der Kranich flog einfach seine Bahn, er war einfach zu unerfahren um dem Angreifer zu entkommen. Plötzlich war der Seeadler auf gleicher Höhe und konnte den Kranich an der linken Schulter und am Hals packen. Dem Kranich war die extreme Panik ins Gesicht geschrieben. Beide gingen zu Boden. Der etwa zwei bis drei Jahre alte Seeadler konnte die Beute nicht mehr halten.

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So flog er einen Bogen, um dann neben dem Kranich auf der Wiese zu landen. Beide schauten sich an und ich hatte das Gefühl, dass der Kranich genau wusste was geschehen würde. Er saß flach am Boden, hechelte aufgeregt und bewegte sich nicht. In diesem Moment sah ich dem jungen Seeadler irgendwie an, dass er keinen genauen Plan hatte, wie es weitergehen sollte. Er wirkte verunsichert und flog davon.

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Ich fragte mich, wie stark der Kranich verletzt sei und ob er sich im Gefecht stark verletzt habe. Am nächsten Tag hörte ich, dass der junge Kranich von einem Tierschützer untersucht wurde und unverletzt gewesen sei. Zunächst ging ich davon aus, dass sich der Kranich seinen Artgenossen wieder angeschlossen hätte und mit ihnen ins Winterquartier gezogen sei. Dies wurde wiederlegt. Herr Dr. Nowald (Leiter des Kranich-Informationszentrum Groß Mohrdorf) schrieb mir, dass der junge Kranich drei Tage später im Tierpark Stralsund verendet sei. Der Kampf ging also nicht wie damals angenommen unentschieden aus. Der Seeadler hatte einfach Pech gehabt, denn er hätte den Kranich mit einem kräftigen Griff am Hals erlegen können. Es hat nicht viel gefehlt und er hätte den Kranich sofort erlegt...


Seeadler
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