Naturfotografie Axel Horn
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Fotopraxis Teil 1

Meine Fotoarbeit
Fotopraxis Teil 1
Fotopraxis Teil 2
Faszination Technik

Es gibt Tage an denen Stunden lang nicht viel Aufregendes passiert und ich trotzdem zu verschiedenen Themen viel fotografiere. Nach und nach füllt sich die Speicherkarte mit verschiedenen Motiven. So kann es vorkommen, dass ich meine Sachen zusammen packe und mich auf dem Heimweg machen möchte. Ausgerechnet kurz bevor es losgeht ergibt sich ein besonderer Moment. Also schnell wieder auspacken und den Moment nutzen. Manchmal ist die Speicherkarte fast voll und der Akku so gut wie leer und ausgerechnet dann kommt etwas Aufregendes vor die Linse. Es bleibt spannend...


Reise-Fotografie (Arktis)
Üblicherweise sind Reisen sehr gut durchdacht und geplant. Oft sind für jeden Tag interessante Ziele festgelegt, an denen besonders schöne Erlebnisse möglich sind. Auf meinen Reisen lasse ich mich gerne von den örtlichen Gegebenheiten überraschen und freue mich interessantes, spannendes und faszinierendes zu erleben. Eine grobe Planung ist aus meiner Sicht absolut ausreichend. In der Natur wird man immer wieder von vielen Faktoren überrascht und es ergeben sich Motive, die nicht vorhersehbar waren. Hier spielt eine gute Beobachtungsgabe und natürlich Glück eine große Rolle. Mein Fotogepäck habe ich so optimiert, dass es so leicht wie möglich ist und als Handgepäck zugelassen ist.

Bei eisiger Kälte in der Arktis zu fotografieren stellt eine besondere Herausforderung dar. Es kann besonders dann unangenehm werden, wenn längere Wartezeiten erforderlich sind. Schnell nehmen Kamera und Objektiv die Kälte an, so dass darauf zu achten ist, dass zum Beispiel der eigene Atem nicht den Sucher beschlägt und vereist. Besondere Vorsicht ist beim Wechsel der Speicherkarte oder des Objektivs geboten. Ein kurzer unaufmerksamer Moment reicht aus und es dringt Feuchtigkeit ein und gefriert.
Für ein sicheres arbeiten haben sich ein Antibeschlag Okular für den Sucher und Gefrierbeutel zum Schutz vor Nässe bewährt. Gefrierbeutel setze ich gerne ein, wenn ich zwischen einem beheizten Raum und der Kälte draußen wechsle. Damit vermeide ich Feuchtigkeit die auf oder in der Kamera kondensiert. Bis die Kamera wieder aufgetaut ist können mehrere Stunden vergehen.


Polarlicht-Fotografie
Nordlichter (Aurora borealis), sind in den Wintermonaten nördlich des Polarkreises am besten in abgelegenen Regionen zu beobachten und zu fotografieren. So gesehen bietet es sich an mit den Schiffen der Hurtigruten an der norwegischen Küste in abgelegene Regionen zu fahren. Dort den klaren Nachthimmel ohne Störlichter von Städten zu nutzen und mit etwas Glück Nordlichter zu beobachten. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist der, dass das warme „Hotelzimmer“ immer kurzfristig zu erreichen ist. Ein guter Rundumblick ist vom großen Sonnendeck sehr gut möglich um Veränderungen am Himmel zu beobachten und im Foto festzuhalten.

Aus fotografischer Sicht stellte die Fahrt mit dem Schiff natürlich ein Problem dar, denn lange Belichtungszeiten sind trotz Stativ auf dem fahrenden und zum Teil schwankenden Schiff nicht möglich. Da ich die Nordlichter möglichst naturgetreu aufnehme, bieten sich grundsätzlich kurze Verschlusszeiten an. Die sind mit empfindlichen digitalen Kameras und lichtstarken Objektiven gut zu erreichen. Grundsätzlich würde ich immer empfehlen nicht zu lange Verschlusszeiten zu verwenden, denn dann werden die Nordlichter sehr verschwommen auf den Fotos wiedergegeben. Dies ist gerade dann sehr unrealistisch, wenn sich die Nordlichter schnell bewegen.

Ich habe meine Kamera komplett auf Manuelle Bedienung eingestellt. Die Blende habe ich auf den maximalen Wert geöffnet, die Belichtungszeit je nach Stärke des Nordlichts auf maximal zwei Sekunden eingestellt. Die Empfindlichkeit sollte so eingestellt werden, dass die Aufnahmequalität gut bis ausreichend ist. Eine Beispiel-Einstellung ergibt folgenden Belichtungswerte: 2 sec. / f 2.8 / ISO 2000 Ein wenig Bildrauschen ist in den meisten Nachtaufnahmen sicher kein Problem. Aus meiner Sicht ist ein wenig Bildrauschen weniger problematisch, als Sterne, die nicht sauber dargestellt werden (Sterne werden zu Kringeln, Strichen oder Wellen). Die Schärfe habe ich manuell auf den Sternenhimmel eingestellt. So wird der klare Sternenhimmel besonders gut wiedergegeben. Sobald das Objektiv nach und nach immer kälter wird ist die Schärfe zu prüfen und ggf. nachzustellen. Auf jeden Fall ist zu vermeiden, dass der eigene Atem die Kamera bzw. Frontlinse des Objektivs beschlägt und gefriert.

Etwas Vorbereitung ist immer sinnvoll und ermöglicht eine sichere Kamera-Handhabung während der spannenden Beobachtungen vor Ort. Aus meiner Sicht sollte unter keinen Umständen vergessen werden, neben dem Fotografieren das eigentliche Naturschauspiel mit allen Sinnen zu genießen!!!


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© Axel Horn, Lübeck

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