Norwegen - Strynefjell - Fossen

Norwegen ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Überall sind verschiedene Naturschönheiten und überwältigende Ausblicke zu entdecken. Ein wunderschönes, weites Land, in dem viel Zeit für die weiten Entfernungen erforderlich ist. Für einen Streckenabschnitt von etwa 400 km ist meist ein ganzer Tag nötig, denn die vielen engen Kurven, Tunnel und Brücken lassen ein schnelles Fahren nicht zu. Natürlich sind die bekanntesten Fjorde wie zum Beispiel der Geirangerfjord oder Hardangerfjord sehr beeindruckend und dennoch haben die etwas abgelegenen Orte ihren ganz besonderen Reiz. Mir haben die Wasserfälle besonders gut gefallen. Die Reisen führten durch herrliche Täler, vorbei an imposanten Bergen und über Hochebenen, die zum Teil von Schnee bedeckt waren. Mit Fähren wurden einige Fjorde überquert und an engen serpentinenreichen Steilpässen ergaben sich sehr schöne Ausblicke auf die Bergelandschaft Norwegens.

Die alte Strynefjell-Straße (Gamle Strynefjellsvegen) ist etwa 27 km lang und führt über die Hochebene Strynefjell (max. ca. 1150 m hoch). Nur Wetterbedingt ist die Strecke nicht gesperrt, üblicherweise ist der Strecke zwischen Mai und September offen. Eine faszinierende Landschaft mit Bergen, Schnee, glasklares Wasser, schönen Wasserfällen und eine extrem frische Luft. Nur wenige Kilometer von der alten Strynefjell-Straße befindet sich der höchste in Norwegen mit dem Auto zu befahrende Gipfel. Der Dalsnibba. Auf eine Höhe von 1495 m hat man sicherlich einen tollen Ausblick. Bei meinem Besuch zogen Wolken um den Gipfel und es herrschte eisiger Nebel. Im Nebel wirkten die Steine („Trolle“) ein wenig gruselig.

Bei Mosjøen liegt der sehr schöne Wasserfall Laksfossen und man fragt sich immer wieder, wie es die Lachse schaffen den Wasserfall hinauf zu kommen. Herrliche Ausblicke ergeben sich nach fast jeder Kurve entlang der vielen Fjorde. Die Lichtstimmungen sind manchmal unerwartet unterschiedlich. So kann es durchaus sein, dass im Fjord dichter Nebel herrscht und nur einen Fjord weiter die Sonne schein. Die Lufttemperaturen können dabei sehr unterschiedlich sein. Mit etwas Glück entsteht ein Regenbogen zwischen den Bergen. Eine willkommene Abwechslung stellt eine Fjordüberfahrt mit einer Fähre dar. Die Überfahrten sind meist recht kurz und sparen den langen Weg um den Fjord herum.

In der Nähe von Bodø liegt der stärkste Gezeitenstrom der Welt, der Saltstraumen. Durch den ca. 150 Meter breiten und etwa zweieinhalb Kilometer langen Sund fließen im Gezeitenwechsel etwa 400 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Strom erreicht bis zu 40 km/h und es ergeben sich heftige, lebensgefährliche Strudel. Das Wasser ist an der Stelle ungefähr 4 Meter tief.